Montag, 7. September 2009

Von Labuan Bajo nach Gili Air (04.09.-07.09.09)

24 Stunden Bus bzw. Faehrtransport koennen weitaus schlimmer KLINGEN, als sie tatsaechlich sind, das habe ich nun gelernt.
Nachdem wir unser Hotel bereits frueh am Morgen verlassen hatten, erfuhren wir am Hafen, dass die Faehre doch nicht um acht, sondern erst um neun ablegen sollte. Wir durften jedoch schon auf's Schiff, schnappten uns dort Matratzen und bauten uns ein Lager, denn die Fahrt nach Sape (auf Sumbawa) sollte 7-8 Stunden dauern. Bis die Faehre ablegte, hatte ich mein in Seraya gekauftes Buch (Schwarzer Sonntag von Thomas Harris) bereits ausgelesen und fing eine neue Lektuere an, die ich ebenfalls auf Seraya Islands gekauft bzw. getauscht hatte. Zum Glueck gibt es ueberall Book Shops, ich brauche staendig neues Lesematerial.
Die Faehre legte komischerweise schon nach rund fuenf Stunden in Sape an. Dort wurden wir in kleine, klapprige Busse gelotst. Christoph durfte auf dem Dach sitzen, was er ganz klasse fand. Ich bekam einen wackligen Hocker, was ich weniger klasse fand. Am Ende der Fahrt nach Bima (rund zwei Stunden) war Christoph mit Arak angetrunken und ich entsprechend gelaunt.
In Bima fanden wir heraus, dass wir im falschen Bus gesessen hatten. Unsere Fellows aus Kanada und den USA fuhren mit einer anderen Gesellschaft weiter, wir waren die einzigen Touristen, die unseren Bus Richtung Mataram (Lombok) bestiegen. Eine interessante und neue Erfahrung: Auch in Bussen ist es moeglich, indonesische Klos einzubauen. Sicher abenteuerlich, den Abort waehrend der Fahrt zu benutzen.

Die Fahrt durch Sumbawa geriet erstaunlich kurz. Wir konnten unsere Sitze sehr weit zurueckklappen und recht angenehm schlafen. Der Bus hielt anfangs staendig irgendwo, um Leute einzuladen. Zusaetzlich hatten wir auch ein paar Huehner an Bord, die ich erst beim Ausstieg wahrgenommen habe. Der Fahrer legte einen sehr aggressiven Fahrstil an den Tag, was einige der kopfbetuchten Passagierinnen zu einem diskreten Erbrechen verleitete.

Von Sumbawa aus mussten wir noch einmal eine Faehre Richtung Lombok nehmen. Irgendwie habe ich diese zwei Stunden nur wie einen Traum wahrgenommen. Unsere frueheren Weggefaehrten haben wir wider Erwarten nicht auf der Faehre getroffen, scheinbar waren wir erheblich schneller gewesen.

Statt um neun Uhr erreichten wir Mataram, die Hauptstadt von Lombok, bereits um sieben, was eine aeusserst glueckliche Fuegung darstellte, da die Boote zu den Gilis nur Morgens und am spaeten Nachmittag ablegen. Zunaechst erreichten wir jedoch niemanden im Buero des Unternehmens, welches uns bereits knapp zwei Wochen zuvor unser Ticket ausgestellt hatte. Letztendlich holte uns der Besitzer jedoch persoenlich ab und wir wurden lediglich zu zweit zum Hafen gekarrt, wo die Public Boats zu den Gilis ablegen.

Es gibt drei Gili Islands: Meno, Air und Trawangan (der geographischen Groesse nach aufsteigend geordnet). Wir sind nun auf Gili Air, wo wir wider Erwarten ein recht guenstiges Hotel gefunden haben. Die Insel ist wirklich recht klein, das meiste spielt sich an den Kuesten ab. Dort gibt es etliche Restaurants und Bars mit netten Sitzgelegenheiten, die zum Meer hinausfuehren. Das Schnorcheln hier soll ganz toll sein, aber wir haben noch nicht alle Punkte ausprobiert, da Christoph in der Nacht wohl seine Badehose geklaut bekommen hat und zudem heute tatsaechlich ein paar Regentropfen fielen. Die High Season ist vorbei ;-). Das ist aber auch angenehm, denn die Insel ist verdammt ruhig, was auch dem Ramadan zuzuschreiben ist. Die Locals fasten alle, was den Bars wohl heftige Umsatzeinbussen bringt. Die leben naemlich vor allem von den stets angetrunkenen Angestellten, die tanzend und singend ihre Kundschaft anwerben.

Wir werden wohl noch einige Tage auf Gili bleiben. Hoffentlich ist es morgen wieder richtig sonnig, damit ich endlich negerbraun werde. Christoph ist immer noch kalkweiss, hahahaa.

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