Montag, 14. September 2009

Gili Air

Viele Tage sind vergangen, seitdem ich zuletzt gepostet habe... Wir sind auf Gili Air regelrecht versackt, bereuen es aber kein bisschen, keine Wandertour auf den Mount Rinjani gemacht zu haben oder nach Sued-Lombok gefahren zu sein.

Die ersten paar Tage haben wir wirklich nur relaxed. Hier gibt es ueberall Sonnenliegen am Strand. Diese sind kostenlos, man bestellt sich nur ein Getraenk und kann den ganzen Tag dort bleiben. Ausserdem haben alle Restaurants Warugas, dort sitzt man auf dicken Kissen an einem niedrigen Tisch und hat direkte Aussicht zum Strand. So stellt man sich einen entspannten Urlaub vor!

Nachdem ich mehrere Romane innerhalb kuerzester Zeit ausgelesen hatte, machten wir einen Schnorcheltrip zwischen den drei Gili Islands. Auf dem Weg zurueck packte uns die Wehmut: In Indonesien gibt es so viele tolle Tauchstellen und wir haben die Zeit nicht genutzt, um das Tauchen ueberhaupt zu erlernen. Kurz entschlossen hat Christoph sich dann entschieden, sich ueber einen Kurs zu informieren und traf spontan eine Oesterreicherin, die in einer der ortsansaessigen Tauchschulen ihren Dive Master macht. Zufaellig fing der Anfaengerkurs auch am folgenden Morgen direkt an. Nur ich wollte nicht so recht mitziehen, da die Ausbildung recht teuer ist (350 Dollar) und ich beim Schwimmen schon nicht tauchen kann, weil mir sonst die Ohren platzen. Nachdem Christoph und Vanessa, eine der Tauchlehrerinnen, dann minutenlang auf mich eingeredet haben, habe ich dann doch zugesagt.

Am naechsten Morgen um halb zehn ging es dann auch schon los. Erst mussten wir uns Lehrvideos anschauen, was nicht besonders spannend war. Fuer mich war es jedoch erstaunlich, wie wenig ich tatsaechlich ueber das Tauchen wusste. Nach der Einfuehrung ging es direkt mit kompletter Ausruestung in den Pool. Dort uebten wir verschiedene Dinge, die man fuer das Bestehen der Open Water Diver Ausbildung benoetigt. Wir stellten uns dabei gar nicht mal dumm an und sogar im Pool, bei gerade mal 2m Tiefe, machten die Uebungen Spass.

Am folgenden Morgen hatten wir auch schon unseren ersten Tauchgang. Ich war ziemlich nervoes, da ich immer noch Bedenken wegen des Druckausgleichs hatte. Aber Jon, unser Instructor an diesem Tag, half uns und so war unser erster Tauchgang unseres Lebens echt ein tolles Erlebnis. Meine Ohren machten komischerweise auch gar keine Probleme. Tauchen ist echt ein unglaubliches Gefuehl, welches jeder mal erlebt haben sollte. Man sieht so viele faszinierende Fische, Korallen und anderen Kram und hat dabei diese himmlische Ruhe und das Gefuehl, man wuerde schweben. Das ist einfach grossartig. Christoph und ich waren gleichermassen begeistert. Unser Instructor war von unserem Tauchtalent auch sehr angetan und so konnten wir unseren zweiten Tauchtag, der Kurs beinhaltet insgesamt vier Tauchgaenge, auch kaum erwarten.

Am zweiten Tag hatte ich jedoch kein gutes Gefuehl vor dem ersten Tauchgang. Da mir aus Versehen zu wenig Blei zum Abtauchen verpasst wurde, ging ich zunaechst gar nicht erst unter und hatte auch Probleme, unten zu bleiben. Die Uebungen unter Wasser verursachten mir leichte Panik und so stieg ich nach dem Tauchgang ins Boot und wollte nicht wieder ins Wasser. Ausserdem war mir nach dem Tauchen wirklich speiuebel. Doch auch diesmal wurde mit vereinten Kraeften auf mich eingeredet und so machte ich auch den vierten Tauchgang, bei dem ich gluecklicherweise keine Probleme hatte und recht entspannt die Unterwasserwelt geniessen konnte. Am Ende des Kurses muss man noch einen theoretischen Test bestehen. Dieser ist jedoch so simpel, dass vermutlich eh niemand durchfaellt. Christoph und ich hatten beide 100 Prozent richtige Antworten! HA.

Um unser neues Wissen direkt anwenden zu koennen, sind wir heute wieder tauchen gegangen. Ich jedoch nur einmal, da ich von gestern noch erschoepft bin. Christoph hat sein Maximum ausgeschoepft. Schlau wie wir sind, haben wir den Kurs natuerlich am Ende des Urlaubs gemacht und koennen nun keinen weiteren Tauchgang mehr machen, da man 24 Stunden nach dem letzten Tauchgang erst wieder fliegen soll.

Morgen frueh geht es zurueck nach Bali, wo wir eine Nacht bleiben wollen. Dort treffen wir wieder auf Rita und Warren, zwei Amerikaner aus Miami, die wir schon in Flores kennen gelernt und auf Gili wieder gesehen haben. Die beiden sind schon ueber 60 und Warren feiert morgen seinen 39. Geburtstag. Wir wurden von den beiden eingeladen, unseren naechsten Urlaub in den USA zu verbringen. Nicht schlecht, oder?

Am Mittwoch geht dann unser Flug zurueck nach Deutschland. Ein wenig traurig bin ich schon...

Montag, 7. September 2009

Von Labuan Bajo nach Gili Air (04.09.-07.09.09)

24 Stunden Bus bzw. Faehrtransport koennen weitaus schlimmer KLINGEN, als sie tatsaechlich sind, das habe ich nun gelernt.
Nachdem wir unser Hotel bereits frueh am Morgen verlassen hatten, erfuhren wir am Hafen, dass die Faehre doch nicht um acht, sondern erst um neun ablegen sollte. Wir durften jedoch schon auf's Schiff, schnappten uns dort Matratzen und bauten uns ein Lager, denn die Fahrt nach Sape (auf Sumbawa) sollte 7-8 Stunden dauern. Bis die Faehre ablegte, hatte ich mein in Seraya gekauftes Buch (Schwarzer Sonntag von Thomas Harris) bereits ausgelesen und fing eine neue Lektuere an, die ich ebenfalls auf Seraya Islands gekauft bzw. getauscht hatte. Zum Glueck gibt es ueberall Book Shops, ich brauche staendig neues Lesematerial.
Die Faehre legte komischerweise schon nach rund fuenf Stunden in Sape an. Dort wurden wir in kleine, klapprige Busse gelotst. Christoph durfte auf dem Dach sitzen, was er ganz klasse fand. Ich bekam einen wackligen Hocker, was ich weniger klasse fand. Am Ende der Fahrt nach Bima (rund zwei Stunden) war Christoph mit Arak angetrunken und ich entsprechend gelaunt.
In Bima fanden wir heraus, dass wir im falschen Bus gesessen hatten. Unsere Fellows aus Kanada und den USA fuhren mit einer anderen Gesellschaft weiter, wir waren die einzigen Touristen, die unseren Bus Richtung Mataram (Lombok) bestiegen. Eine interessante und neue Erfahrung: Auch in Bussen ist es moeglich, indonesische Klos einzubauen. Sicher abenteuerlich, den Abort waehrend der Fahrt zu benutzen.

Die Fahrt durch Sumbawa geriet erstaunlich kurz. Wir konnten unsere Sitze sehr weit zurueckklappen und recht angenehm schlafen. Der Bus hielt anfangs staendig irgendwo, um Leute einzuladen. Zusaetzlich hatten wir auch ein paar Huehner an Bord, die ich erst beim Ausstieg wahrgenommen habe. Der Fahrer legte einen sehr aggressiven Fahrstil an den Tag, was einige der kopfbetuchten Passagierinnen zu einem diskreten Erbrechen verleitete.

Von Sumbawa aus mussten wir noch einmal eine Faehre Richtung Lombok nehmen. Irgendwie habe ich diese zwei Stunden nur wie einen Traum wahrgenommen. Unsere frueheren Weggefaehrten haben wir wider Erwarten nicht auf der Faehre getroffen, scheinbar waren wir erheblich schneller gewesen.

Statt um neun Uhr erreichten wir Mataram, die Hauptstadt von Lombok, bereits um sieben, was eine aeusserst glueckliche Fuegung darstellte, da die Boote zu den Gilis nur Morgens und am spaeten Nachmittag ablegen. Zunaechst erreichten wir jedoch niemanden im Buero des Unternehmens, welches uns bereits knapp zwei Wochen zuvor unser Ticket ausgestellt hatte. Letztendlich holte uns der Besitzer jedoch persoenlich ab und wir wurden lediglich zu zweit zum Hafen gekarrt, wo die Public Boats zu den Gilis ablegen.

Es gibt drei Gili Islands: Meno, Air und Trawangan (der geographischen Groesse nach aufsteigend geordnet). Wir sind nun auf Gili Air, wo wir wider Erwarten ein recht guenstiges Hotel gefunden haben. Die Insel ist wirklich recht klein, das meiste spielt sich an den Kuesten ab. Dort gibt es etliche Restaurants und Bars mit netten Sitzgelegenheiten, die zum Meer hinausfuehren. Das Schnorcheln hier soll ganz toll sein, aber wir haben noch nicht alle Punkte ausprobiert, da Christoph in der Nacht wohl seine Badehose geklaut bekommen hat und zudem heute tatsaechlich ein paar Regentropfen fielen. Die High Season ist vorbei ;-). Das ist aber auch angenehm, denn die Insel ist verdammt ruhig, was auch dem Ramadan zuzuschreiben ist. Die Locals fasten alle, was den Bars wohl heftige Umsatzeinbussen bringt. Die leben naemlich vor allem von den stets angetrunkenen Angestellten, die tanzend und singend ihre Kundschaft anwerben.

Wir werden wohl noch einige Tage auf Gili bleiben. Hoffentlich ist es morgen wieder richtig sonnig, damit ich endlich negerbraun werde. Christoph ist immer noch kalkweiss, hahahaa.

Donnerstag, 3. September 2009

Labuan Bajo & Seraya Islands (Flores) 30.08.-03.09.2009

Wir sind froh, nach dem Bootstrip wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben. Leider ist in Labuan Bajo NICHTS los. Es gibt keinen Badestrand, die "Stadt" besteht aus einer einzigen Strasse und es gibt genau eine Bar - am Arsch der Welt. Wir beschliessen daher, uns fuer zwei Tage auf zu den Seraya Islands zu machen. Dort gibt es kleine Beach Bungalows am Strand und sonst nichts. Nach einem letzten Abend mit unseren verbliebenen Freunden, die wir auf der Bootstour kennengelernt haben, brechen wir am 01.09. auf. Gegen halb eins erreichen wir Seraya Islands. Es ist wirklich idyllisch, aber die Bungalows sind relativ teuer und man hat lediglich ein Mandi, das ist die traditionell indonesische Art des Waschens: Man hat ein Behaeltnis mit Wasser und einen kleinen Behaelter mit Griff und schuettet sich das Wasser(kalt) ueber den Koerper. Immerhin gab es eine normale Kloschuessel! Auf Seraya Islands kann man nicht sehr viel machen. Das Schnorcheln dort ist ganz nett, allerdings musste man echt frueh aufstehen, da es einerseits nur bis 9 Uhr Fruehstueck gab, andererseits am Nachmittag auch Ebbe herrschte und man nicht wirklich ins Wasser gehen konnte (SEEIGEL-Gefahr!!). Ausserdem kommen zum fruehen Nachmittag hin IMMER Wolken auf, sodass man sich auch nicht wirklich sonnen kann. Das ist etwas schade, denn an sich sind die Seraya Islands echt nett. Vor allem gibt es dort viele Tiere: Neben Pinkie, einem Mischling aus irgendeinem sehr grossen und einem sehr kleinen Hund und zig Katzen mit dem, fuer Indonesien charakteristischen, kurzen Schwanz gab es auch eine Menge Ziegen und zwei Rehe (!). Keine Ahnung, wie die dort hingekommen sind.

Besonders "interessant" war die Art der Bewirtung. Es gab nur das zu den Bungalows zugehoerige Restaurant und dieses bot nur eine geringe Auswahl an Speisen an. Das ist im Prinzip kein Problem, es muss eben alles (ausser Fisch) vom Festland herangefahren werden. Jedoch musste man sein Abendessen vor 18 Uhr bestellen (Mittags konnte man aber die gleichen Gerichte direkt bekommen), Fleischgerichte musste man einen Tag im Voraus ordern.
Die dort arbeitenden Menschen sprachen alle leider kaum Englisch ausser 'Hello" und "Excuse me", laechelten aber immer sehr freundlich. Das Essen kam grundsaetzlich nicht gleichzeitig, sodass einer immer alleine essen musste. Bestellte man zum Abendessen Vorspeise, Haupgericht und Dessert, kam alles gleichzeitig - oder, wie unsere Tischnachbarn, die Vorspeise nach dem Hauptgang und die Getraenke ganz am Schluss. Man muss dem ganzen schon mit Humor begegnen.

Die meiste Zeit verbrachten Christoph und ich mit Karten spielen. Ausserdem habe ich ein Buch ueber 420 Seiten innerhalb von weniger als 24 Stunden beendet. Es ist also wirklich nicht allzuviel zu tun. Heute haben wir mit zwei Hollaendern und zwei Franzosen ein Boot zurueck gechartert. Der Transport des Hotels, der recht guenstig ist, geht schon morgens um acht. Allerdings ist in Labuan Bajo nichts zu tun, daher blieben wir bis zum Nachmittag auf der Insel.

Morgen fahren wir dann mit Faehre und Bus zurueck nach Lombok und auf die Gili ISlands. Die Fahrt wird ein Krampf und ewig dauern. Ausserdem kriegen wir staendig verschiedene Auskuenfte, wann die Faehre ablegt. Hoffentlich klappt das.

Vom Erdbeben in Java habe ich nichts mitbekommen, das ist weit genug weg und ich hatte kein Handy Netz fuer zwei Tage. Da ist man einmal nicht erreichbar und kriegt direkt zig SMS...

Die naechste Nachricht kommt dann hoffentlich aus Gili-Air, dort kommen wir dann wohl am Samstag an. Hoffentlich.