Donnerstag, 8. Oktober 2009

Why I hate Vienna

Wien - meine neue Heimat. Eine Stadt, der ich seit meinem Umzug vor mehr als zwei Monaten überaus ambivalent gegenüber stehe.

Die nächsten Einträge hier im Blog sollen von meinen ersten Schritten hier in Wien handeln, von guten wie schlechten Erfahrungen mit der Stadt, ihren Menschen und vor allem den Behörden.

Teil 1 heute: Die Universität Wien bzw. meine Bewerbung auf einen Studienplatz

Bologna sei Dank habe ich im Juni meinen Bachelor in Publizistik erfolgreich absolviert... Damals war natürlich schon klar, dass es nach Wien gehen soll. Dass die Mühlen der Bürokratie in Wien sehr langsam mahlen, habe ich damals leider nicht geahnt. Nach meinem mehr oder weniger stressigen Umzug trug ich also meine gesammelten Bewerbungsunterlagen (Bachelorzeugnis, Diploma Supplement, Transcripts of Records, Abiturzeugnis, Motivationsschreiben, Praktikumszeugnis und Bewerbungsbogen) zur Zulassungsstelle. Ein hehres Vorhaben, aber die Uni Wien möchte sich nicht persönlich mit AusländerInnen abgeben: Per Post soll ich meine Sachen "bittschön" schicken, selbst annehmen konnte die freundliche Dame meine Sachen natürlich nicht. Netterweise durfte ich mir die Briefmarke wenigstens sparen und alles in den Briefkasten vor der Zulassungsstelle werfen.

Es folgte der wohl verdiente Urlaub.

Besorgt, ob alles glatt läuft, schrieb ich in der zweiten Urlaubswoche eine E-Mail an den sog. Student Point, eine Art KundInnenservice an der Uni Wien. Die Antwort dort: Meine Unterlagen waren gar nicht angekommen, wann ich diese denn abgeschickt hätte.
Da stellt sich einem die Frage: Wie oft leeren die Damen und Herren der Zulassungstelle ihren Briefkasten? Akzeptieren die überhaupt Post ohne Marke? Oder sind die einfach zu doof, um Unterlagen an der richtigen Stelle abzulegen? Ich werde es wohl nie erfahren... Nachdem ich trotz mehrfacher Versprechen nichts mehr gehört habe, schickte ich eine verzweifelte Nachfrage hinterher. Irgendwann kam dann auch endlich die Antwort meines "Sachbearbeiters" (der nicht einmal fähig war, meinen Nachnamen korrekt abzuschreiben): Es war den Damen und Herren zunächst nicht möglich, meinen "Akt" zu beschriften. Ich hatte zwar keine Nacktfotos von mir hingeschickt, aber bitte...

Nach meiner Rückkehr habe ich quasi fest mit einer Antwort der Uni gerechnet, immerhin stand der Semesterbeginn kurz bevor. Ein erneuter Anruf beim Student Point brachte mir nur die Erkenntnis, dass mein Antrag bearbeitet würde. Von wem konnte mir das Mädel am Telefon nicht sagen. Zwei Tage später ein erneuter, überaus genervter Anruf. Diesmal konnte mir zumindest mitgeteilt werden, von WEM der Antrag bearbeitet wurde. Hierbei handelte es sich um den Sachbearbeiter mit Rechtschreibschwäche, der mir auf meine Mail-Anfrage jedoch nur mitteilte, dass er gar nicht zuständig sei und mein Schreiben weiterleiten würde. Bis heute habe ich von "meinem richtigen" Sachbearbeiter (oder ist es gar eine Frau?) nichts gehört. Da stellt sich die nächste Frage: Wer lügt? Der falsche Sachbearbeiter oder die Dame am Telefon? Auch diese Frage wird sich mir wohl niemals beantworten.

Fakt ist, und das ist letztendlich ein Grund zur guten Laune: Mein Antrag ist wohl positiv beschieden worden. Schon letzte Woche Donnerstag. Leider benötigt die Uni Wien aber mehr als sieben Tage, um diese frohe Botschaft zu verkünden. Meine Lehrveranstaltungen beginnen heute (Freitag). Studentin bin ich immer noch nicht. Aber fast. Immerhin.

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